Buxtehuder SV erobert Wunderhorn

Kein Durchkommen gegen den Blomberger Block: Julia Wenzl (am Ball) scheiterte mit dem VfL Oldenburg im Halbfinale gegen den späteren Turnierzweiten. (Foto: Jack)

Club triumphiert zum zweiten Mal bei Robert-Schumann-Turnier – VfL Oldenburg Vierter

Der BSV gewann alle fünf Turnierspiele. Die Auftritte des neuformierten VfL glichen am Wochenende eher einer Wundertüte.

Oldenburg Die Ansage der Mannschaft war eindeutig. „Einen Tag trainingsfrei“, skandierten die Handballerinnen des Buxtehuder SV in Richtung ihres Trainers Dirk Leun. Soeben hatten sie zum zweiten Mal nach 2004 das Oldenburger Robert-Schumann-Turnier gewonnen. „Das ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit, aber wir wissen, was wir noch zu tun haben“, analysierte Leun fast unbeeindruckt – und gab dann doch trainingsfrei.


Mit 25:21 (10:8) hatte sein Team am Sonntag das Finale gegen den überzeugenden Bundesliga-Konkurrenten HSG Blomberg-Lippe gewonnen und sich damit den Schluck aus dem begehrten Oldenburger Wunderhorn verdient. Denn Buxtehude war das konstanteste Team unter allen acht Teilnehmern. Alle fünf Spiele hatte der Erstligist für sich entschieden.

Turnierleiterin Heike Horstmann zählte rund 1200 Zuschauer an den beiden Turniertagen. „Auch wenn der VfL als Titelverteidiger dieses Mal nicht im Finale stand, bin ich äußerst zufrieden“, zog Horstmann Bilanz. Erstmals seit 2008 verpassten die Gastgeberinnen das Endspiel des traditionellen Vorbereitungsturniers und belegten nach einer 13:19 Niederlage im kleinen Finale gegen den Turnierfavoriten Lada Togliatti Rang vier.

Der Auftritt der VfL-Frauen glich am Wochenende ein wenig einer Wundertüte. „Uns fehlt einfach noch die nötige Stabilität. Im Moment kommen in allen Mannschaftsteilen noch zu viele kleine Fehler zusammen“, erläuterte Trainer Leszek Krowicki die Formschwankungen in seinem auf gleich sechs Positionen umgebauten Kader. Dass auf Trainer und Mannschaft bis zum Bundesligastart am 7. September gegen Aufsteiger Celle noch viel Arbeit wartet, darüber konnte auch die beste Turnierleistung beim 23:13-Kantersieg gegen den russischen EHF-Pokalsieger aus Togliatti nicht hinwegtäuschen. Im Halbfinale scheiterten die Gastgeberinnen jedoch ein wenig unglücklich an Blomberg. Angie Geschke hatte ihr Team zwar ins Siebenmeterwerfen gerettet, doch nach Fehlwürfen von Julia Wenzl und Kim Birke reichte es nicht für das Finale.

Eines wurde deutlich: Krowicki fehlen die personellen Alternativen, sollte seine Startformation mit Julia Renner oder Tess Wester im Tor, Linksaußen Kim Birke, Kreisläuferin Annika Meyer, Rechtsaußen Kira Schnack, Angie Geschke (Rückraum links), Spielmacherin Caroline Müller (Rückraum Mitte) und Julia Wenzl (Rückraum rechts) mal schwächeln oder eine Pause benötigen. Besonders die beiden Norwegerinnen Kjersti Salberg (Linksaußen) und Silje Svendsen (Rückraum rechts) blieben bislang noch hinter den Erwartungen zurück.

„Mit Blick auf unsere Situation müssen wir mit Platz vier zufrieden sein“, bilanzierte Krowicki: „Das Turnier hatte dieses Jahr ein gutes Niveau.“ Und einen verdienten Sieger aus Buxtehude – darin waren sich alle einig.

„Verdienter Sieg“

Isabel Klein (Spielführerin Buxtehude): Ich habe hier zum ersten Mal gewonnen. Das ist etwas sehr Schönes, auch wenn in der Vorbereitung auf die neue Saison andere Dinge zählen. Danke an die Turnierleitung für die professionelle Organisation.

Caroline Müller (VfL Oldenburg): Wir haben unsere Chancen im Halbfinale gegen Blomberg nicht genutzt. Das ist sehr schade, denn wir hätten mehr erreichen können. Es war mein erstes Wunderhorn-Turnier, die Atmosphäre in der Halle war toll.

Angie Geschke (VfL Oldenburg): Buxtehude ist ein verdienter Turniersieger. Daran gibt es keine Zweifel. Unser primärer Anspruch war nicht ein Platz auf dem Podium. Wir müssen noch am Zusammenspiel arbeiten.

 

Quelle: Oliver Bloch, Otto-Ulrich Bals- www.nwzonline.de/handball/ - 25.08.2014

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