VfL-Frauen glänzen im richtigen Moment

Kosten den Erfolg aus: Anna Loerper (Mitte) und die Handballerinnen des VfL Oldenburg nehmen am Sonntag einen großen Schluck aus dem Oldenburger Wunderhorn. (Foto: VfL Oldenburg)


Oldenburgerinnen gewinnen zum sechsten Mal das traditionelle Wunderhorn-Turnier


Der Gastgeber bezwang im Finale den Ligarivalen Buxtehuder SV. Dennoch bleibt für Trainer Krowicki noch viel Arbeit.

Oldenburg Wirklich geglänzt haben sie nur einmal. Im Finale. Nach einer Licht-und Schatten-Vorstellung beim vereinseigenen Robert-Schumann-Turnier haben die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg zum sechsten Mal das Oldenburger Wunderhorn gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Leszek Krowicki besiegte am Sonntagnachmittag in einem gutklassigen Finale den Erstligarivalen Buxtehuder SV mit 20:18 (8:10) und nahm damit erfolgreich Revanche für die im Gruppenspiel erlittene 21:24-Niederlage.


Die neunfache Torschützin Anna Loerper und Abwehr-Ass Thalke Bitter (5 Tore) stachen vor 500 Zuschauern aus einem entschlossen agierenden VfL-Team heraus, das sich auch von einem Drei-Tore-Rückstand (7:10) nicht entmutigen ließ.

Gute Nerven und eine starke Moral waren auf Oldenburger Seite auch im Halbfinale gegen den Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe nötig. Die VfL-Frauen kamen über ein 19:19 nicht hinaus und zogen dank einer Galavorstellung von Torfrau Julia Renner nach einem 4:2 im Siebenmeterwerfen ins Endspiel ein.

Bereits zuvor hatten die Gastgeberinnen nur schwer ins Turnier gefunden und waren durch den Ausfall von Lois Abbingh gleich im ersten Spiel früh zurückgeworfen worden. So liefen die VfL-Frauen gegen Sercodak Dalfsen lange einem Rückstand hinterher, bevor sie in den Schlusssekunden den glücklichen 20:19-Auftakterfolg perfekt machten. Im zweiten Spiel gegen Politechnika Koszalin aus Polen deuteten die VfL-Frauen eindrucksvoll ihr Potenzial an. Vor allem wenn die Abwehrarbeit funktioniert und das Team zu Tempogegenstößen kommt, sind die schnellen und abschlussstarken Oldenburgerinnen für jeden Gegner brandgefährlich.

Der Gesamtauftritt täuschte aber nicht darüber hinweg, dass auf Trainer Krowicki und seine neu formierte Mannschaft bis zum Bundesligastart am 1. September in Leverkusen noch viel Arbeit wartet. „Ich kann noch nicht zufrieden sein“, räumte Krowicki ein. So glückte den äußerst engagiert auftretenen Juniorinnen Kira Schnack, Annika Meyer und Alina Otto die eine oder andere sehenswerte Aktion, gleichwohl muss das neuverpflichtete Trio noch behutsam an das Bundesliga-Niveau herangeführt werden.

Als Glücksgriff darf schon heute die Verpflichtung von Anna Loerper (Tvis Holstebro) bezeichnet werden. Die 172-fache deutsche Nationalspielerin avancierte in allen Partien zum Dreh- und Angelpunkt des Oldenburger Spiels. Die 28-Jährige riss mit ihrer dynamischen Spielweise immer wieder Lücken in die gegnerischen Abwehrreihen.


Quelle: Otto-Ulrich Bals - 19.08.2013 - www.nwzonline.de/handball/

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