Acht Teams kämpfen um Schluck aus Wunderhorn

Von 2009 bis 2011 gewann der VfL Oldenburg das Turnier drei Mal in Folge. (Foto: VfL Oldenburg / Archiv)

Beim internationalen Frauenhandballturnier um das Oldenburger Wunderhorn – dem Robert-Schumann-Turnier – ist wohl auch das oft strapazierte Wort „Tradition“ zulässig: Seit 1986 findet es jährlich im Sommer statt, das nächste Mal am Wochenende (17. und 18.8.2013, Robert-Schumann-Halle an der Rebenstraße). Die wichtigsten Fakten für die 28. Ausgabe in Kurzform: acht Erstligisten aus vier Ländern spielen um den Titel, es gibt ein neues Organisationsteam um VfL-Ehrenspielführerin und Ex-Nationalspielerin Heike Horstmann, der gastgebende VfL Oldenburg will bei seinem Vorbereitungs-Höhepunkt, das nach seinem ehemaligen Trainer und Macher Robert Schumann (gestorben 2002) benannte Turnier, zum sechsten Mal gewinnen.


VfL, Buxtehude und Gdynia gelten als Favoriten
 
Allerdings ist die Favoritenrolle keineswegs eindeutig geklärt. Dem letztjährigen Bundesliga-Dritten Buxtehuder SV (durfte zuletzt 2004 aus dem Wunderhorn trinken) darf ebenso als Kandidat gelten wie der polnische Meister von 2012, Vistal Gdynia. Spannend könnte der Auftritt von Politechnika Koszalin (Polen) werden, bei dem in Jenny Winter eine Ex-Oldenburgerin die Position auf der rechten Seite bekleidet. Eine gute Rolle spielen könnten auch die Bundesligisten HSG Blomberg und VL Koblenz sowie der dänische Erstligist SonderjyskE. Eine interessante Mannschaft stellt auch wieder der niederländische Meister und Pokalsieger Sercodak Dalfsen, dessen stets junges Team vergangenes Jahr immerhin zwei Partien gewinnen konnte und 2011 beim Wunderhorn einen beachtlichen dritten Platz feierte.
 
Koblenz und SonderjyskE eröffnen das Turnier am Samstag um 10 Uhr, danach ist der VfL gegen Dalfsen an der Reihe. Mit der Top-Partie zwischen Oldenburg und Buxtehude am Sonntag um 20.05 Uhr endet der erste Tag. Die Partien laufen über zweimal 20 Minuten, das Finale (Sonntag, 16.50 Uhr) ist zehn Minuten länger.
„Ich glaube, wir haben eine gute Mischung zusammen bekommen“, sagte Heike Horstmann, die Nachfolgerin von Michael Brand, der das Turnier ab 2003 zehn Mal organisierte. Mit im Team hat die Vorsitzende des „Vereins zur Durchführung des Internationalen Robert-Schumann-Turniers um das Oldenburger Wunderhorn e.V.“ den Turnier-erfahrenen Tom Heise als neuen 2. Vorsitzenden (für Wilhelm Kohlrenken) sowie Dutzende weitere ehrenamtliche Helfer. „Der Aufwand ist enorm, aber wir werden von einem gut eingespielten Team unterstützt“, sagt Horstmann. Auch Brand und Kohlrenken halfen in der Vorbereitung mit.
 
Rahmenprogramm mit Tombola und Trainer-Fortbildung
 
Viel Bewährtes bleibt auch unter Horstmann dem Wunderhorn erhalten: so etwa der Modus mit zwei Vierer-Gruppen, Platzierungs-, Halbfinal- und Finalspielen. Weiterhin gilt, dass die Vorrunde am Samstag, die Finalrunde am Sonntag ausgespielt wird. Nach vorne verschoben (auf 16.50 Uhr) hat sich der Termin für das Endspiel am Sonntag.
 
Das Turnier wieder begleiten wird ein Trainer-B-Lizenz-Lehrgang des Handball-Verbandes Niedersachsen unter der Leitung von Volker Ücker mit rund 30 Teilnehmern. Referenten sind unter anderem wieder Blombergs Trainer André Fuhr und VfL-Coach Krowicki. Erstmals nach einigen Jahren Pause wird es eine große Tombola mit Hunderten Preisen für die Zuschauer geben. Insgesamt rechnet Horstmann mit rund 1000 Besuchern.
 
Dauerkartenverkauf beim Wunderhorn-Turnier

Während des Robert-Schumann-Turniers (17. und 18.8.2013) wird der VfL am Sonntag von 13 bis 15 Uhr im Foyer der Robert-Schumann-Halle an der Rebenstraße einen Dauerkartenverkauf durchführen. Die Saisontickts kosten zwischen 56 und 182 Euro für 16 Bundesligaspiele in der heimischen EWE-Arena.

VfL strebt sechsten Wunderhorn-Titel an
 
Zwei Wochen vor dem Bundesligastart wollen sich die Handballerinnen des VfL Oldenburg beim diesjährigen Robert-Schumann-Turnier um das Wunderhorn am Samstag und Sonntag (17. und 18.8.2013) dem eigenen Publikum von ihrer besten Seite präsentieren. „Das Robert-Schumann-Turnier ist für uns die wichtigste Probe überhaupt“, sagt Trainer Leszek Krowicki. „Wir wollen uns so präsentieren, wie wir uns die Pflichtspiele vorstellen.“
 
Allerdings, weiß auch Krowicki, läuft noch nicht alles rund beim dreimaligen Pokalsieger. Erst vergangenen Sonntag verpasste der VfL den angestrebten Turniersieg in Melsungen, als er im Finale überraschend dem Bundesligaabsteiger HSG Bad Wildungen knapp unterlag. Damit reihte sich das Wochenende ein in eine eher durchwachsene Testspiel-Bilanz mit klaren Siegen aber auch einem Remis gegen die niederländische Juniorinnen-Nationalmannschaft (28:28) sowie Niederlagen gegen Bad Wildungen (22:23), Kopenhagen Handball (24:25) und Team Esbjerg (29:33).
 
Sorgen sind aber kaum angebracht um das Team, das sich bisher noch nicht in voller Stärke präsentieren konnte und das neben den Testpartien ein hartes Trainingsprogramm absolviert. „Wir müssen uns auch nicht vor starken Mannschaften verstecken“, schloss Trainer Leszek Krowicki nach Erkenntnissen aus der Dänemark-Reise Anfang letzter Woche, bei der es zu Beginn den 28:22-Erfolg gegen Wunderhorn-Teilnehmer SonderjyskE gegeben hatte. Mindestens gegen den ambitionierten Klub aus Kopenhagen fehlte am letzten Tag nur etwas Glück und Kraft: mangels Alternativen hatten Spielerinnen wie Wiebke Kethorn (Kreis), Maike Schirmer (Rechtsaußen) und Laura van der Heijden (rechter Rückraum) fast durchspielen müssen. Beim Robert-Schumann-Turnier ist der Kader breiter. Unter anderem befinden sich Kira Schnack und Annika Meyer nach der U-19-EM in Dänemark seit Mittwoch wieder im VfL-Training. Wegen leichter Knieschmerzen ist der Einsatz Rabea Neßlages unsicher.
 
Krowicki betont die positiven Erkenntnisse aus der seit einem Monat währenden Vorbereitung: Das Oldenburger Offensivspiel habe neue Akzente und Varianten gewonnen, insgesamt sei das Team breiter aufgestellt, und auch die Abwehr präsentiere sich bisweilen gut. Auch wegen Neuzugang und Nationalspielerin Anna Loerper, sagt Krowicki: „Der erste Monat hat schon gezeigt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Anna spielt auch in der Defensive eine gute Rolle, ist bissig und beweglich.“ Zudem habe die 28-Jährige sofort einen Draht zur Mannschaft, insbesondere den jungen Spielerinnen, gefunden. Ein Hinweis darauf ist auch ihre Wahl in den Mannschaftsrat.

 

Ole Rosenbohm / Presse VfL Oldenburg - 15.08.2013

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